Nach vier Tagen mit dem Velo unterwegs, machten wir eine Pause für die Hochzeit von Sigrid und Kevin. 

Als wir die beiden auf unserer Nordamerikatour 2017 auf einem Zeltplatz kennen lernten, hätten wir nie erwartet, was aus dieser Bekanntschaft wird. Auf der Tour selbst waren wir rund einen Monat gemeinsam unterwegs, wo wir uns teilweise während der Fahrt und meistens am Abend auf den Zeltplätzen trafen. 
Auch nach unserer Reise brach der Kontakt nicht ab und wir hatten verschiedene Ideen, wo und wie wir uns wieder zu einer gemeinsamen Fahrradtour treffen könnten. Zur Realisation kam dann leider keine der Ideen. 
Zufälligerweise beschlossen Sigrid und Kevin Anfangs Winter 2020 unabhänig von uns am selben Tag zu Heiraten. Ihre Hochzeit war wie bei uns situationsbedingt im minimalen Rahmen. 
Als die beiden für den Herbst 2022 eine Hochzeitszeremonie mit Familie, Freunden und Bekannten ankündigten und uns dazu einluden, war für uns sofort klar, dass wir da teilnehmen möchten. 
Zu Beginn der Planung waren wir zurückhaltend, da wir noch nicht wussten, wie wir mit unserem Sohn reisen können. So war die erste Idee, dass wir landestypisch einfach ein Auto mieten. Beim genaueren Planen stellten wir dann jedoch fest, dass der Ort der Hochzeitszeremonie günstig lag. Günstig hiess für uns in diesem Fall in Velodistanz von einem grösseren Flughafen und wiederum in Velodistanz von Minneapolis, wo Sirgrid und Kevin wohnen. In der konkreten Reiseplanung wurde daraus die Velotour von Duluth nach Minneapolis mit Zwischenstopp beim Miniature Lake. Die Distanz erwies sich als so ideal, dass drei Wochen genug Zeit für das ganze Abenteuer boten. Wir konnten gemütlich in Duluth ankommen, dann in angenehmen Tagesetappen Fahrrad fahren und hatten am Ende eine Woche Zeit um uns Minneapolis anzusehen und die Rückreise vorzubereiten. Damit die Velotour für Ariki nicht zur Tortour wurde, reduzierten wir unsere bisherigen Etappenziele von 60-80km am Tag auf 30-50km. 

So kam es also, dass wir nach einer knappen Woche in den USA unsere Freunde nach langer Zeit wieder treffen konnten. Am Wochenende gab es verschiedenste Aktivitäten. Zum Auftakt fand am Freitagabend im Cabin ein Essen mit Freunden statt. Da die meisten mit dem Auto mehrere Stunden anzureisen hatten, übernachteten alle im Cabin oder zelteten irgendwo auf dem Grundstück. Wir kamen dabei in den Genuss einer einfachen, aber sehr schönen kleinen Hütte etwas abseits, wo wir komfortabel übernachten konnten. 
Am Samstag organisierte Kevin einige Spiele. Es war aber auch möglich im See vor dem Haus zu Baden oder mit dem SUP zu paddeln. Am Abend fand ein weiteres gemeinsames Essen statt, wo nun auch ein Teil der Familie teilnahm. Zwischen Essen und Dessert wurden einige Reden gehalten. 
Dem Vorabendprogramm zum Trotz hiess am Sonntagmorgen um 07:00 frühstücken und um 08:00 losfahren. Aufgrund der Platzverhältnisse und der einfacheren Logistik fand die Hochzeitszeremonie beim Haus von Sigrids Eltern statt. 
In Bennet angekommen erwartete alle eine grosse To Do-Liste mit allen noch notwendigen Vorbereitungsarbeiten. Durch die guten Vorbereitungen und den Einsatz aller Anwesenden, wurden alle Aufgaben schneller als erwartet erledigt. 
Am frühen Nachmittag standen dann Fototermine auf dem Programm. Später trafen die weiteren Gäste nach und nach mit dem Shuttle ein. Beim Shuttle handelte es sich um einen Schulbus, der zwischen einem Parkplatz im “Dorf” und dem Haus von Sigrids Eltern pendelte.  
Am frühen Abend wurde auf einer von Bäumen umgebenen Wiese die feierliche Zeremonie statt. Zum Abschluss gab es ein grosses Festessen, ein Lagerfeuer und eine Disco. Mit dem letzten Shuttle zum Parkplatz um Mitternacht endete der Anlass früher, als wir das erwartet hätten. 
Der Montag begann dann wiederum mit speditivem Aufräumen und am Nachmittag wurden wir von Kevin zurück zum Cabin gebracht. Dort genossen wir nur noch zu dritt die Ruhe und Abgeschiedenheit am See.