Drei Tage relativ einfaches Tandemfahren

Nachdem der Waldbrand endlich unter Kontrolle gebracht werden konnte, fuhren wir mit der Taieri Gorge Railway nach Middlemarch. In diesem Zug wurden die Velos vom Personal richtig gut eingeladen und gesichert, kein Vergleich mit der Interislanderfähre, wo die Fahrräder mehr oder weniger in eine Ecke geschmissen wurden.
Auf der sehr schönen Bahnfahrt konnten wir unter anderem noch Löschhelikoptern bei der Arbeit zusehen. Im Gebiet des Waldbrandes herrschte ein ausserordentlich reger Luftverkehr.
In Middlemarch angekommen beluden wir unser Tandem und starteten auf dem Central Otago Rail Trail. Früher führte die Eisenbahnstrecke durch die Taieri Schlucht nach Middlemarch weiter bis Cromwell. Die Teilstrecke Cromwell - Clyde wurde infolge eines Staudammes stillgelegt. Nach dem Dammbau wurde auch die Strecke Clyde - Middlemarch 1990 stillgelegt. Einzig die Teilstrecke bis Middlemarch blieb für den Tourismus erhalten. Nach der Stilllegung der Strecke Middlemarch - Clyde wurde das Bahntrasse in einen Radweg umgebaut, auch wenn einige meinten, dass dieses Land besser für die Landwirtschaft verwendet werden sollte. Die Investitionen (Brücken velotauglich machen, feiner Schotter als Fahrbahn,... ) scheinen sich gelohnt zu haben. Jährlich besuchen nun tausende von Radfahren die Strecke und beleben diese Region.
Bereits beim Start in Middlemarch waren wir vom neuen Fahrbahnbelag positiv überrascht. Für neuseeländische Verhältnisse ist der Schotter sehr fein und bereitete so unserem voll beladenen Tandem mit Anhänger keine grösseren Probleme. Wir hatten einzig mit einer schmalen Brücke und mit Tandemfallen zu kämpfen. Die sogenannten Tandemfallen sind Abschrankungen, welche Autos und Motorräder vom Trail fern halten sollen. Etwas umständlich kann man ein normales Fahrrad durch schieben, ein Tandem ist aber zu lang und mit dem Anhänger hat man keine Chance. Zum Glück waren diese Hindernisse aber nur zwischen Alexandra und Clyde anzutreffen.
Beim ersten Übernachtungshalt in Rainfurly trafen wir auf dem Zeltplatz die beiden Engländer mit dem Tandem, welche wir bereits in Dunedin und auf dem Zug gesehen hatten.
Am zweiten Tag überquerten wir den höchsten Punkt der Strecke. Trotzdem gab es aber weiterhin angenehme Steigungen. So waren auch die abfallenden Strecken nicht sehr steil, aber wir konnten trotzdem über grosse Strecken mit rund 30km/h fahren.
In der zweiten Nacht auf dem Trail übernachteten wir in Omakau. Dort herrschten während der Nacht extrem starke Winde. Um die Stärke der Windböen adäquat zu beschreiben wären umgangssprachliche Kraftausdrücke nötig! So etwas hatten wir noch nie erlebt. Das Zelt und auch wir überstanden die Nacht aber trotzdem unbeschadet, einzig einige nicht ganz versenkte Heringe (selber schuld) wurden verbogen.
Am letzten Tag des Trails hatten wir zuerst wieder einmal einen längeren Aufstieg mit weniger optimalen Windverhältnissen, dafür wurden wir mit einer sehr langen Abfahrt belohnt, wo wir über weite Strecken über 30km/h fahren konnten!
Gesamthaft waren wir so trotz Gepäck mit viel mehr als der angegebenen Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 km/h unterwegs :-)
Nach dem Rail Trail ging die Fahrt auf einem State Highway weiter nach Cromwell. In Cromwell trafen wir auf dem Zeltplatz die britischen Tandemfahr wieder einmal, wohl das letzte Mal, da sich unsere Routen nun trennen.


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