Start im Regen und Fahrt auf dem Trans Canada Highway (TCH)

Bereits in der Nacht wurden wir einmal vom Regen geweckt. Am Morgen nutzten wir dann eine kurze Regenpause um mit dem Zeltabbau zu beginnen...leider war es nur beim Beginn trocken.

Aufgrund des Wetters verzichteten wir auf ein grosses Frühstück und verpackten unser Material und uns weitgehend Wasserdicht.

Die am Vortag gewonnen Höhenmeter konnten wir nun in einer trotz Regen schönen Abfahrt in warme Bremssscheiben umwandeln. Auf dem zum TCH kamen uns zu unserem Erstaunen zwei grosse Reisebusse entgegen. Wir hätten die gerne beim Switchback beobachtet.

Nach einigen Kilometern auf dem TCH erreichten wir das Nest Dorf Field, wo wir im kombinierten General Store / Café ein grosses Frühstück genossen. Im Anschluss besuchten wir das Visitor Center um uns betreffend Strassen und Radwegen in BC auf den neusten Stand zu bringen. Dabei beobachteten wir, wie Touristen vor der engen Strasse mit Switchback in das Yoho Valley gewarnt wurden.

Immer noch im Regen fuhren wir dann auf dem TCH weiter in Richtung Golden. Bei einem Rastplatz, ab dem wir endlich wieder ohne Regenkleider fahren konnte, trafen wir ein kanadisches Paar, welches mit den Fahrrädern auf der Heimreise vom Besuch ihrer Enkel war (Ein Weg ca 1’000km). Die beiden erzählten und von einigen ihrer vielen Touren (alleine in den USA fuhren sie über 80’000km) … sie verschwiegen uns jedoch, was uns auf dem TCH bis Golden noch erwarten sollte. So machten wir ab auf dem selben Zeltplatz zu übernachten und fuhren ahnunglos weiter..

Bei mässigen Verkehr war der TCH dann ohne Regen gar nicht so schlimm. Nach einiger Zeit überholten uns immer weniger Fahrzeuge und als wir schliesslich den voll ausgebauten Teil mit zwei breiten Spuren plus Seitenstreifen pro Richtung und Wildzäunen erreichten, waren wir fast alleine. Die uns entgegenkommenden Rettungsfahrzeuge waren dann die Erklährung für die Verkehrsreduktion. Einige Zeit später nahm der Verkehr dann wieder zu, war aber dank des gut ausgebauten Abschnittes gut zu ertragen.

Bald erreichten wir dann eine relativ steile Abfahrt. Nachdem wir einen riesen Einschnitt mit davor liegender Runaway-Lane passierten wechselten wir auf einer imposanten Brücke die Talseite. Aufgrund des starken Gefälles und des Verkehrs verzichteten wir auf Fotopausen und haben hier desshalb ein Auschnitt aus Google Streetview in die Bildergalerie geladen. Bei der anschliessenden Pause für die Bremsen auf einem Rastplatz, konnten wir die Brücke dann noch fotografieren. 

Im Anschluss folgte dann der weniger schöne Teil des TCH. Nach einem erneuten Wechsel der Talseite begann die Strasse wieder zu steigen. Dabei wurde “netterweise” auf den Seitenstreifen und bald auch auf die zweite Fahrspur pro Richtung verzichtet :-/ Glücklicherweise fuhren die teilweise nur wenig schnelleren Lastwagen sehr rücksichtsvoll. Am Ende des Anstieges wurde die Strasse dann richtig schmal, so dass teilweise eine Maximalgeschwindigkeit von 40km/h signalisiert war. Zum Glück ging es rasch wieder abwärts, so dass wir die Maximalgewschwindigkeit erreichen konnten und uns so niemand mehr überholen musste. 

Kurz vor Golden war die Strasse dann wieder auf Autobahnniveau ausgebaut. Da das in Kanada nicht beudeutet, dass die Ausfahrten nicht kreuzungsfrei sind, durften wir dann in einem 8% Gefälle bei 100km/h Maximalgeschwindigkeit (für uns “nur” 60) zum Linksabbiegen einspuren. Auch bei mässig viel Verkehr ist das nicht gerade unsere Lieblingsbeschäftigung :-/

Durch den Verkehr, die Schlaglöcher und die Lastwagen-/Autoteile auf dem Seitenstreifen war das eine der anstrengensten Abfahren in Kanada. 

Nach der verdienten Dusche assen wir mit dem kanadischen Paar, welches wir am späten Vormittag getroffen hatten, in einem traditionellen Restaurant z’Nacht. Wieder einmal war es schwer aus der grossen Auswahl einen Burger auszusuchen. Beim Essen erkährten uns die Beiden dann auch, dass sie extra nichts von den weniger schönen Abschnitten des TCH erzählt hatten. Das war wohl auch besser so :-)


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